WISSENSWERTES
Warum fressen Hunde Kot?
Es ist ein häufiges ekliges und nicht ungefährliches Problem, welches oft verschwiegen wird.
Das Schnüffeln am Kot anderer Tiere ist eine ganz normale Erscheinung. Dies ist wie Zeitunglesen für den Hund. Hier erfährt er zum Beispiel, wer da war; was gefressen wurde; ob das Tier krank ist u.v.m.
Das Fressen von Hundekot, auch des eigenen, ist hingegen nicht normal. Es gibt verschiedene Ursachen.
1.Extremer Hunger, wie bei immer hungrigen Rassen, wie Labrador, Beagle, Retriever oder bei schlechtem Futter oder zu wenigem Futter.
2.
Erlernter Hunger. Hier haben die Hunde in einer Lebensphase nicht genügend zu Fressen bekommen und sind fast verhungert. Sie greifen auf jede verfügbare Futterquelle zurück, um nicht wieder in diese lebensbedrohliche Phase zu kommen. Beispiel sind oft Welpenfarmen, wo sie nicht genügend zu fressen bekommen.
3.
Mangelerscheinungen. Auch hier sollte unbedingt eine Futterüberprüfung erfolgen.
4.
Würmer
5.
Bauchspeicheldrüsen Erkrankung
6.
Stress. Auch Hunde bauen Stress durch fressen ab, wie oft auch Menschen.
7.
Künstliche Lockstoffe, welche oft durch die Futterhersteller mit verarbeitet werden um das Futter zu “verbessern”. Hier hat der Kot oft eine rote Farbe.
8.
Aufmerksamkeit einfordern. Oft erhält der Hund beim Spazieren oder anderen Situation erst Aufmerksamkeit, wenn er Kot frisst. Der Hund lernt schnell die Handlungskette wie: ich fresse Kot-werde gerufen-ich komme- ich erhalte ein Leckerlie….
Hier gibt es verschiedenen Lösungsmöglichkeiten für die jeweiligen Ursachen, welche mit dem Trainer, einem Tierarzt, einem Ernährungsberater oder Heilpraktiker ausgearbeitet werden.
Stress
Viele unserer Hunde unterliegen wie wir Menschen täglich vielen Stresseinflüssen.
Was ist Stress: Bei Hunden spricht man von Überforderung, welche “gute” und “schlechte” Ursprünge haben kann.
Physischen Stress verursacht durch:
Organische Erkrankungen; körperliche Schmerzen, Schlafstörungen, Schwächung des Immunsystems, Gewichtsprobleme, Herz- Kreislaufprobleme, Beeinträchtigung der Sinnesorgane, Läufigkeit, Hypersexualität, Stachelhalsband und Co. u.v.m.
Psychischer Stress verursacht durch:
tägliche Umwelteinflüsse, gewaltsame Erziehung, nicht artgerechten Hundesport, Leistungsdruck, wenig Schlaf, schlechte und falsche Ernährung, körperliche Überforderung, Gewalt, Hitze- Kälte, Leinenruck, falsche Haltung, Verhinderung der Grundbedürfnisse, körperliche Behinderungen, Gruppenzwang – Tierheime, falsches und zu langes Training, harte Ausbildungsmethoden, Bedrohung, Trauer, Ausstellungen, Menschenmassen, Jagd und Rennspiele, Besuch beim Tierarzt, …
Stress stört jedes genetische Fehlverhalten.
Zum Beispiel:
Bei einem Jagdhund verstärkt das ständige Ballspielen den Jagdtrieb.
Was kann Stress beim Hund auslösen:
Schlafstörungen, Stereotypien, Verspannungen, Hautprobleme, Magen- Darm Probleme, Haarverlust, Konzentration und Gedächtnisprobleme, allgemeine Unsicherheit, Angst, Panik, geringe Frustrationstoleranz, vermehrtes Bellen, Depression, Probleme im Sozialverhalten, vermehrtes Trinken….
Das Ruhebedürfniss ist für den Hund nicht weniger wichtig wie für den Menschen. Ein erwachsener Hund benötigt ca. 17 -20 Stunden Schlaf. Ein Welpe, Senior oder kranker Hund 20-24 Stunden. Hierzu zählt auch das gemeinsame ” Rumhängen” im Garten oder vor dem Fernseher dazu.
Hier einige Entspannungsmöglichkeiten:
Schlafen oder ruhen mit, oder ohne Mensch; möglichst viel ritualisieren, Massagen, Nasenarbeit, ruhige Kopfarbeit, angepasste Ernährung, reizarme Umgebung, Langsame Spaziergänge, Bachblüten, Homöopathie, Düfte, verschiedene Liegeplätze, Rückzugsmöglichkeiten schaffen, Tellington Touch, Beschwichtigen, Konditionierte Entspannung…